Die Wirtschaft der Bretagne
Zu einer Zeit, in der Dienstleistungen die Wirtschaft dominieren, nimmt in der Bretagne die Landwirtschaft den ersten Rang ein. Hauptgrund dafür sind das Fehlen von wichtigen Rohstoffen und Energiequellen in diesem Gebiet, die eine Industrialisierung größeren Ausmaßes nicht zuließen. Ausnahmen bilden lediglich die Großstädte, wie z.B. Rennes mit seiner Autoindustrie oder Saint-Nazaire mit seinem Schiffbau.
Die autonomen Landstände förderten bereits früh die Küsten- und Hochseefischerei. Heute sind über 60% aller Exportgüter landwirtschaftliche Produkte der Anbaugebiete in den Küstenregionen (Gemüse, Erdbeeren, aber auch Butter und besonders Käse). Über zwei Drittel der Bevölkerung der Bretagne sind in der Landwirtschaft tätig. Nimmt man das des Pro-Kopf-Einkommen als Grundlage, liegen die Einwohner der westlichsten Region im Vergleich zu den anderen Nordregionen Frankreichs den letzten Rang ein.
Ab den 60er Jahren nahm die Stadtbevölkerung innerhalb der Bretagne deutlich zu. Grund dafür waren neugeschaffene Arbeitsplätze. Jedoch bleibt auf der anderen Seite die Abwanderung des ländlichen Raums dem Ganzen gegenüber. Der Erwerb von neuen, besseren landwirtschaftliche Maschinen zwang viele Bauern zur Kreditaufnahme, die so hoch war, dass der Zeitpunkt der Begleichung dieser Schulden für nahezu keinen Bauern vorhersehbar ist. Die heranwachsenden Hoferben werden demnach ähnliche bzw. Noch größere Probleme bekommen.
Auch die für die Region so wichtige Fischerei hat Jahr für Jahr Probleme, die weder regionale noch nationale Institutionen beeiflussen können, beispielsweise Fangquoten, etc. Die Industriestätten der Bretagne stehen im internationalen Vergleich mit dem europäischen Binnenmarkt sehr bescheiden da.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bretagne mit großen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat und ohne Unterstützung aus Paris diese nicht bewältigen kann.