Der legendäre Klosterfelsen an der Grenze der Départements Ille-et-Vilaine (Bretagne) und Manche (Normandie) erhebt sich aus den unendlichen Schwemmsandflächen der gleichnamigen Bucht und ist kaum zu übersehen. Der Berg war ursprünglich bretonischen Ursprungs und wurde erst im Jahre 933 an die nördlichen Nachbarn abgetreten, nachdem das launische Flüsschen Couesnon, das die natürliche Grenze bildet, seinen Lauf geändert hatte.
Rechnet man die auf der Spitze der Abteikirche stehende vergoldete Statue des Erzengels Michael dazu, misst man eine Höhe von 150 Metern. Der Umfang beträgt ca. 800 Meter.
Die Geschichte des Mont-Saint-Michel beginnt mit einer gewaltigen Sturmflut irgendwann zwischen dem 4. und 8. Jahrhundert, die den gesamten Baumbestand und den dazugehörigen Boden mit sich fort trug. Übrig blieb die vom Festland isolierte Felseninseln, deren Bebauung im 8. Jahrhundert mit der Errichtung einer Kapelle begann.
Im 10. und 11. Jahrhundert wurde dann die Benediktinerabtei inklusive der dazugehörigen Kirche erbaut. Nach zahlreiche Schäden an den Gebäuden durch Brände wurde nochmals alles renoviert und eine weitere Kirche und diverese Klostergebäude fanden ihren Platz. Im 14. Jahrhundert entstanden dann die eigentlichen Festungsanlagen, aber auch die Abtei wurde weiter ausgebaut. Kurz danach setzte jedoch der Niedergang des Mont-Saint-Michel ein: Steuern wurden erhoben und die Mönche verließen nach und nach das Kloster. Der Tiefpunkt wurde während er französischen Revolution erreicht, als der Mont-Saint-Michel zum Gefängnis umfunktioniert wurde. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte dann die Restaurierung ein.
Seit einigen Jahren konkretisieren sich die Bestrebungen, die Bucht vor einer erneuten Versandung zu schützen, die in erster Linie von dem Damm hervorgerufen wird, der als Verbindung zum Festland errichtet worden war.